An der Südwand befindet sich die Kanzel. Vom Altar her ursprünglich mit einem 11 m langen Kanzelgang mit dem Chorraum verbunden.
Die erste Kanzel von 1475 wurde 1538 beim Angriff Balthasar von Esens zerstört (Fehde zwischen Maria von Jever und Balthasar von Esens, wobei die Tettenser Maria unterstützten). Maria half den Tettensern, die größten Schäden des Überfalls erst einmal zu flicken.
1564 stiftete Tjaden Hayen eine neue Kanzel, die zu den ältesten und schönsten Kanzeln des friesischen Raumes gehört. Die Kanzel zeigt den Übergang von Gotik zum Renaissancestil.
1717 muss Christian Krüger die Kanzel und den Kanzelgang (theologische Laufbahn) übermalt haben.
Damals wurde ein Großteil des Gestühls in Delfter Blau bemalt. 1911 entfernte man die blaue Farbe und legte am Kanzelgang und an der Kanzel Malereien aus der Reformation frei. An der Kanzel befand sich folgende Inschrift: Seied aber Täter des Wortes und nicht Hörer allein, damit ihr euch selbst nicht betrüget. Tiade Haien.
1966 wurde die Kanzel an der Südtür an den Altarraum zurückgenommen. Dadurch entfällt der schöne, mit Sprüchen und gedrechselten Säulen geschmückte Kanzelgang, im Volksmund theologische Laufbahn genannt.
Sprach der Pastor früher von der Kanzel, klappten die Besucher eine gegenüberliegende Bank hoch und konnten nun in Richtung Kanzel schauen.
Das Bild zeigt die Kanzel am Ende des 20. Jahrhunderts mit dem kurzen Aufgang und dem Schalldeckel. Links im Bild ist die Seitenwand des Beckerschen Stuhls zu sehen.
Im Bildvordergrund der geschnitzte hölzerne Aufsatz auf dem Taufstein