"Die Zahl der Gemeindemitglieder der St. Martins-Kirche in Tettens wuchs kräftig an, als die Eindeichung des Sophiengrodens beendet war und sich in dem so erschlossenen Gebiet neue Bewohner ansiedelten. Nachdem schon 1505 erste Bänke eingebaut worden waren, wurde 1528 an der Nordwand eine Empore mit drei Sitzreichen errichtet.
1675 folgte der "Garmser Boden" für die Bewohner von Garms.
Die Tettenser Empore an der Nordwand wurde 1966 von drei auf zwei Sitzreihen verkürzt und ragt jetzt weniger weit in den Raum hinein. Die Brüstung ist geschmückt mit sorgfältig ausgemalten Darstellungen von den zwölf Aposteln und dem Salvator Mundi (Christus als Retter der Welt) unter denen jeweils eine Zeile des Glaubensbekenntnisses steht. Daran anschließend findet man sieben personifizierte Tugenden über erbaulichen Sprüchen.
Den Ostteil der Empore nannte man früher Knyphauser Bänke, so genannt, weil der Graf von Knyphausen diese Bänke für seine Siedler aus dem Groden bauen ließ. Die Knyphausener unterstützten finanziell die Eindeichung des Garmser Groden, dafür durften sie ihn 10 Jahre benutzen. Über der Empore hängt das Aldenburger Wappen.
Das hat folgende Bewandtnis: 1667, nach dem Tode des oldenburgischen Grafen Anton Günther, bekam sein illegitimer Sohn, (aus der Verbindung mit Elisabeth von Ungnad) Anton von Aldenburg, die Herrschaft Varel-Knyphausen und verschiedene Güter des Landes, so auch die Garmser Domänen, zur Allodialnutzung. (Allod = mittelalterliches Recht, dem Lehnsträger persönlich gehörender Grund und Boden)
Das Spruchband trägt die Inschrift Dominus providebit" Der Herr wird für mich sorgen.